April 12 2019

503. Bierverkostung Zur Eule 04/19 – Brauerei 53

Bönnsch Pils Mosaic | Brauerei 53 Blond | Brauerei 53 Red | AleMania Milk Stout | AleMania Extra Special Bonner | St. Peters Cream Stout | Maisel & Friends + Tanker Freaky Wheat

Bonner Biere

Nachdem der letzte Biermontag ganz im Zeichen des Kölner Bieres stand, widmete  Biersommelier Markus Weick bereits zum dritten Mal einen Abend in der Brühler Eule den Bonner Bieren. Dabei gab es eine Auswahl von gleich drei Brauereien, wobei im Fokus die neue Brauerei 53 vom Stargast und Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt und Kopf der ehemalige Marke Toms Hütte Thomas Kremer stand.

Während sich erster bei der letzten Biersommelier-Weltmeisterschaft in fünf Disziplinen zum Champion krönen konnte, gewann letzterer vor einem Jahr eine nette Summe beim Wer wird Millionär-Überraschungs-Special. Nachdem ihm nicht nur die Show, sondern auch der Erfolg seiner daraufhin ins Leben gerufene Marke mehr als überrascht hatte, beschloss er sich zu professionalisieren und Synergien zu nutzen. Um nicht nur gutes, sondern auch effizienteres Bier zu schaffen, schloss er sich mit Weltmeister Stephan und einem weiteren Hobbybrauer aus Bonn zusammen. Der Name der daraus entstandenen Brauerei bezieht sich dabei nicht nur auf die ersten zwei Ziffern der Bonner Postleitzahl, sondern auch auf die Kombination aus 5 Zutaten (Wasser, Malz, Hopfen, Hefe & Liebe) und den 3 Menschen hinter der Marke (Phil Jegger war krankheitsbedingt leider nicht zugegen). Gebraut wird seit Ende letzten Jahres zur Untermiete bei Fritz Wülfings AleMania in Beuel. Nach der Art der Brauerei gefragt, bezeichnen sich die drei gerne als Nano-Brauerei, da die maximale Kapazität pro Sud bei 2,5 hl liegt. Der bierige Fokus soll auf belgische Bierstile liegen, die zwar interessant, aber nicht zu extrem sein sollen. Damit versteht man sich als Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot der Bonner Bierlandschaft.

Zunächst mal gab es aber zum warm werden das neueste Saison-Bier des Bönnsch: Ein mit Mosaic-Hopfen gestopftes Pils, wovon Markus ein Fass aus Bonn mitgebracht hatte, als er der Abfüllung beiwohnte. Wer das auch mal machen möchte, der kann sich bei Braumeister Gunnar Martens zum Brauseminar oder Verkostung anmelden (siehe unten).

Persönlicher Eindruck:
 sehr schön hopfig, sehr fruchtig, fast milchig, leicht herb
 mittelgroßer Köper, sehr herb, hopfig-fruchtig, buttrig, blumig, feinperlig-spritzig, herb-waldiger Abgang

Nun aber übernahmen Stephan und Tom die Bühne und erzählten über sich und die neue Brauerei. Dabei gab es eines ihrer bislang zwei Biere: Das Blond. Ein helles obergäriges Bier nach belgischer Brauart, dem neben Orangenschalen und Paradieskörner auch Zuckerrübensirup als Stärke- und Süßungsquelle hinzugefügt wurde.

Persönlicher Eindruck:
 gewürzig, leicht fruchtig, buttrig, hefig
 mittelkleiner Körper, hefig, malzig, leicht würzig, leicht hopfig, geringe Schärfe, matt, blumig-süßlicher Abgang

Das zweite Bier der Nano-Weltmeister-Brauerei ist ein Red Ale. Diesen eher auch britisch geprägten Bierstil haben die Bonner in eine etwas würzig-säuerlichen Richtung neu interpretiert. Zur Gärung wurde interessanterweise übrigens eine Kölsch-Hefe eingesetzt. Im in Kürze anstehenden nächsten Sud wird aber nochmals ein wenig an der Rezeptur gearbeitet.

Persönlicher Eindruck:
 sauer, leicht fruchtig & röstig, wenig malzig
 mittelkleiner Körper, säuerlich, wenig fruchtig, wenig röstig, matt, sauer-fruchtiger Abgang

Doch die Brauerei 53 kann nicht nur Bier. Ein bisschen inspiriert von der kleinen aktuellen Beliebtheitswelle haben sich Philipp (der dritte im Bunde) und Tom an ein Cider/Apfelwein herangetraut. Mit frischem Apfelsaft von Rheinisch Boon Äpfeln aus Frechen, Birkenzucker und einer Mischung aus deren wilden Hefen und einer Cider-Hefe ist ein ziemlich tolles Produkt herausgekommen. Mit einem relativ hohem Alkoholgehalt vom 8% sollte man davon allerdings leider nicht zu viel genießen.

Persönlicher Eindruck:
– sehr schön apfelig, leicht bitter und spritzig

Zum Abschluss der offiziellen Verkostung gab es dann noch eines der neuen Biere vom Vermieter Fritz Wülfing. Das Milk Stout von AleMania ergänzt das bereits jetzt gut bestückte Sortiment aus diversen IPAs, Gose und anderen Stouts.

Persönlicher Eindruck:
 sehr holzig, röstig, dunkelmalzig
 mittelgroßer Köper, cremig, holzig, süßlich, Karamell, Bonbon, malzig, wenig milchig, matt, holzig-süßer Abgang

Das Gesamtresultat in der Übersicht:

 

Im Anschluss gab es dann noch folgende besondere Köstlichkeiten in gemeinsamer Runde zu verkosten:

  • AleMania Extra Special Bonner
    – obergärig; 5%
    – Extra Special Bitter
    Käsefüße, buttrig, gemüsig
     mittelgroßer Körper, trocken-malzig, strohig, erdig, flach, süßmalziger-milchiger Abgang
    https://www.alemaniabonn.de/

  • St. Peters Cream Stout
    – obergärig; 6,5%
    – Real Ale aus St. Peters Hall in Suffolk
    – 80% Flaschenabfüllung, die Hälfte davon zum Export / Produktion von 80.000 Pints pro Woche
    holzig, malzig, röstig, leicht Karamell
     vollmundig, viel Karamell, etwas Zartbitter & Kaffee, röstig, cremig, öliger Abgang
    https://www.stpetersbrewery.co.uk/products/porters-and-stouts/cream-stout/

  • Maisel & Friends + Tanker Freaky Wheat
    – obergärig; 10,4%
    – „Wheat Wine“, da stark und mit Blanc-Hopfen versetzt
    – Kollaborations-Sud mit der estnischen Tanker Brewery
    – per Flaschenpost von Eva Ploß aus Bayreuth gekommen
    stark, alkoholaromatisch, würzig, hefig, waldig, gemüsig
     großer Körper, stark, weizig, hefig, etwas bananig, Karamell, Bonbon, feinperlig, süßmalziger Abgang
    https://maiselandfriends.com/biere/limited/maisel-tanker-freaky-wheat

Vielen Dank also nochmals an Markus, Stephan und Tom für den sehr interessanten Abend.
Mit voller Vorfreude auf die kommenden Verköstigungen – von denen ich selbstverständlich wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.

Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/

Ein zusätzlicher Artikel zu weiteren Brauereien der Bonner Region: http://www.general-anzeiger-bonn.de/besser-leben/genuss/essenundtrinken/Diese-Biere-kommen-aus-Bonn-und-der-Region-article3901399.html?page=1

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