Februar 3 2019

Bar Balthasar Bonn

Germania Kölsch | Germania Pils | Germania Weizen | Landgang Dunkle Macht | Beavertown Neck Oil | Garage That Chihuahua | Tilquin Oude Geuze | De Moersleutel Coconut Milkshake Smeerolie | Buddelship Blondes Biest

Am vergangenen Wochenende habe ich es endlich geschafft der neuen Craftbier-Institution in der ehemaligen Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Nach einem Heimwerker-Tag mit meinem Kollegen Matthias hatten wir die Gelegenheit genutzt eh schon in Bonn zu sein und auch noch die Familienbetreuung sichergestellt zu haben.

Ende des letzten Jahres wagten die Bonner Geschwister Felicitas und Oliver Fischer den Schritt in die Selbstständigkeit und kombinierten ihre beiden Leidenschaften Bier und Hotel zum ersten Bonner Bierhotel inklusive der ersten Craftbier-Bar der Bundesstadt. Damit zieht Bonn nach etwas mehr als zwei Jahren mit der Dom-Metropole gleich und bietet endlich einen gastronomischen Anker in Sachen Biervielfalt und hoffentlich auch Qualität. Nicht nur das Interieur haben die beiden selbst entworfen, auch gebraut werden soll in Kürze an der Brüdergasse. Als langjähriges Mitglied der Bonner Heimbrauer, sollte es zumindest von der Erfahrung für Oliver kein Problem darstellen.

Tasting-Notizen / Bierfacts:

  • Germania Kölsch :
    – obergärig; 4,9%
    – angelehnt an das Germania-Bier aus Bornheim Hersel
    – gebraut jedoch in der Lahnsteiner Brauerei
    – heißt natürlich nicht offiziell Kölsch, da es nicht der Kölsch-Konvention entspricht
    – wird ggf. demnächst vor Ort selbst gebraut
     säuerlich, würzig, hellmalzig
     etwas dünn, malzig, würzig, etwas herb, matt
  • Germania Pils:
    – untergärig; 4,9%
    – angelehnt an das Germania-Bier aus Bornheim Hersel
     hopfig-herber, würziger, leicht buttrig
     mittelkleiner Körper, grasig, herb, wenig würzig, lasch
  • Germania Weizen:
    – obergärig; 5,3%
    – angelehnt an das Germania-Bier aus Bornheim Hersel
     hefig, bananig, sauer-fruchtig
     mittlerer Körper, leicht säuerlich, fruchtig, hellmalzig, etwas getreidig, hefig, matt
  • Landgang Dunkle Macht:
    – obergärig; 6,6%
    – Rauch-Porter von der Craftschmiede aus Hamburg-Altona
    klassisch Stout
     mittelgroßer Körper, röstig, säuerlich, würzig, holzig, feinperlig
    https://www.landgang-brauerei.de/die-biere/
  • Beavertown Neck Oil:
    – obergärig; 4,3%
    – Session IPA aus Tottenham Hale in London
     sehr schön blumig, fruchtig, leicht milchig
     mittlerer Körper, würzig, herb, hopfig, etwas bitter, feinperlig
    https://www.beavertownbrewery.co.uk/beer/neck-oil/
  • Lervig Liquid Sex Robot:
    – obergärig; 7,9%
    – Double Imperial New England Imperial Pale Ale aus dem norwegischen Stavanger
    – sehr mild für ein DINEIPA

     sehr fruchtig, sehr grasig, sehr milchig

    mittelgroßer Körper, mild, cremig, fruchtig, buttrig, herb, feinperlig
    https://www.lervig.no/the-beers-1/
  • Garage That Chihuahua:
    – obergärig; 8%
    – Imperial NEIPA aus Barcelona
     fruchtig, grasig, gemüsig, waldig

     mittelgroßer Körper, harzig, waldig, fruchtig, grasig, feinperlig
    https://www.garagebeer.co/tienda/that-chihuahua
  • Tilquin Oude Geuze:
    – spontangärig; 6,4%
    – Gueuze Tilquin à l’ancienne aus der einzigen Blendery in Wallonien (Bierghes)
     sehr sauer, leicht fruchtig & würzig

     spritzig, sauer, fruchtig
    http://www.gueuzerietilquin.be/en/gueuze-tilquin-a-lancienne/

  • De Moersleutel Coconut Milkshake Smeerolie:
    – obergärig; 10%
    – Imperial Milkshake Stout vom Schraubschlüssel aus dem niederländischen Alkmaar
     Kokos, süßlich, Karamell, Milch, Bonbon

     voller Körper, ölig, süß, Kokos, leicht bitter-herb, etwas röstig, leicht gewürzig, waldig, harzig, Vanille, matt, süßer Abgang
    http://brouwerijdemoersleutel.nl/

  • Buddelship Blondes Biest:
    – obergärig; 10,1%
    – Tripel der Hamburger Craftbrauer
    schön süß, getreidig, malzig, Karamell
    größerer Körper, leicht säuerlich-süß, malzig, Karamell, feinperlig
    http://www.buddelship.de/biere

Fazit:

An einem Samstag Abend – also quasi zur Prime-Time – war die BBB erfreulicherweise sehr gut gefüllt. Interessanterweise war zudem der Frauenanteil signifikant hoch. Im Vergleich zur CCC gibt es hier zwar etwas weniger Fassbier-Auswahl, dafür aber deutlich mehr aus der Flasche. Hier wird selbst der Bierblogger mehr als glücklich. Atmosphäre und Erscheinungsbild empfand ich sehr positiv, wenngleich man schon noch manchmal gemerkt hat, dass die BBB noch kein Viertel Jahr alt ist. Auch im wichtigsten Punkt – dem Bier – kann die BBB durchaus überzeugen. Zwar waren nicht alle Biere des Abends ein Volltreffer, dennoch dürfte es eine Qualität und Vielfalt sein, die in der Bundesstadt ihres Gleichen sucht.
Ich wünsche Fee und Olli auf jeden Fall viel Erfolg und noch ganz lange Freude am Bonner Bier- und Hotelwesen.

¡Bier für Bonn!

Weitere Informationen zur BBB & zum BrauHotel unter: https://www.facebook.com/barbalthasarbonn & https://www.brauhotel.com/
sowie ein Artikel im General-Anzeiger zur BBB: http://www.general-anzeiger-bonn.de/freizeit/gastro-szene/Erstes-Brauhotel-in-Bonn-am-Marktplatz-er%C3%B6ffnet-article4010568.html

Vielen Dank auch nochmals auf diesem Wege an Matthias für den leckeren, interessanten und vor allem günstigen Abend!


Veröffentlicht3. Februar 2019 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierkultur", "Brauereibesuch